Green Finance Programm unterstützt Klimainvestitionen

Der Klima- und Energiefonds unterstützt mit dem Programm Green Finance europaweit erstmalig Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsprojekte beim Eintritt in den Kapitalmarkt bzw. bei der Platzierung am Finanzmarkt.

Viele Investitionen und Projekte zum Schutz des Klimas oder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels können aufgrund fehlender Geldmittel nicht finanziert werden. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds bringt die Vorteile des neuen Green Finance Programmes auf den Punkt: „Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine ganzheitliche Systemveränderung – davon sind auch private Geldanlagen nicht ausgenommen! Wir möchten daher eine Win-Win-Situation schaffen, also einerseits Anlegerinnen und Anleger dabei unterstützen, ihr Geld so zu investieren, dass nicht nur sie, sondern auch die Gesellschaft und die Umwelt davon profitieren. Andererseits möchten wir es Fördernehmerinnen und Fördernehmern ermöglichen, ein ansprechendes Angebot zu schaffen.“

Das mit 1,1 Mio. Euro dotierte Förderprogramm läuft noch bis 26.02.2021, 12:00 Uhr. Unterstützt wird auf zwei Linien:

  • a) Wirtschaftliche Projektentwicklung
  • b) Unterstützung der Nebenkosten der Platzierung

Unter a) wird die Erstellung von transparenten Businessplänen für österreichische Projekte mit einem Volumen zwischen 0,5 und 50 Mio. Euro unterstützt. Das bedeutet, es geht um eine glaubhafte Darstellung der Wirtschaftlichkeit des Projektes bzw. der Renditeerwartung für die Investorin oder den Investor. Ein Projektbeispiel aus dem Bereich Klimawandelanpassung wäre das Bewässerungskonzept einer Gemeinde, bei welchem natürliche Wasserspeicher vorgesehen sind und Landwirtinnen und Landwirte auf alternative wassersparende Ackerfrüchte umsteigen. Dieses Projekt würde dabei für den Kapitalmarkt „bankable“ gemacht.

Bei b) wird die Platzierung von Klimaprojekten am Finanzmarkt gefördert. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, beispielsweise via Green Bonds (Anleihen, die Taxonomie-konforme Projekte finanzieren) oder Crowdfunding. Dabei fallen unterschiedliche Kosten, wie zum Beispiel Green-Bond-Zertifizierung, Reporting, Second Party Opinion, Kosten und Gebühren einer Crowdfunding-Plattform und so weiter an. Die Unterstützung beträgt max. 50 % der Nebenkosten und ist mit 100.000 Euro je Antrag (exkl. USt.) limitiert. Ein Beispiel aus der Klimawandelanpassung wäre die Crowdfinanzierung eines Gemeinschaftswohnprojektes, bei dem Anpassungsmaßnahmen, wie Schutz vor Naturgefahren, Begrünung, Wasserspeicherung oder Ähnliches umgesetzt werden.

Einreichberechtigt sind unter a) sämtliche natürliche bzw. unter a) und b) juristische Personen.

Der Klima- und Energiefonds nimmt mit diesem Förderprogramm eine europäische Vorreiterrolle ein. Interessierten steht eine Webinar-Aufzeichnung als Information zur Verfügung. (MO, September 2020)

Kontakt und Informationen

Kommunalkredit Public Consulting GmbH: DIin Biljana Spasojevic, DI MBA Reinhard Fischer

01/316 31 721

umwelt@kommunalkredit.at

Leitfaden Green Finance