PLACARD – Policy Brief veröffentlicht

Der PLACARD Zukunftsworkshop fokussierte auf die Frage, wie die Anfälligkeit für klimabezogene Gefahren reduziert werden kann. Die Ergebnisse wurden nun in einem Policy Brief und einer Visualisierung zusammengefasst und veröffentlicht.

Eines der Ziele von PLACARD (H2020 Forschungsprojekt) ist es, die Zusammenarbeit von Akteurinnen und Akteuren in der Klimawandelanpassung und Naturgefahrenvorsorge weiter zu verbessern. Im Oktober 2016 fand dazu ein Workshop statt, bei dem Teilnehmende aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis diskutierten, wie der „vorausschauende Blick in die Zukunft“ (Foresight) klimabezogene Gefahren reduzieren kann. Nur wenn es Wissen dazu gibt, welche Herausforderungen wir lösen müssen, können wir uns bestmöglich auf sie vorbereiten. Die Herausforderungen, denen wir heute gegenüberstehen, übersteigen den üblichen relativ kurzfristigen Planungshorizont. Daher wird der Blick in die Zukunft gerichtet bzw. in mögliche unterschiedliche Zukunftsperspektiven, die eintreffen könnten. Foresight, im Deutschen auch Vorausschau genannt, bezeichnet die Auseinandersetzung mit den möglichen zukünftigen Szenarien, von denen wir bereits wissen. Es gibt dazu unterschiedliche Ansätze und Methoden, die dazu herangezogen werden können.

Es braucht das Zusammenspiel von Klimawandelanpassung, Naturgefahrenvorsorge und Foresight – den vorsorglichen Blick in die Zukunft –um den Dialog und das optimale Zusammenwirken beider Themenbereiche zu verbessern. Dies soll dazu beitragen, langfristig die Resilienz gegenüber klima-bezogenen Risiken deutlich zu erhöhen.

Im nun veröffentlichten Policy Brief werden u. a. folgende Punkte genannt, wie Foresight, Klimawandelanpassung und Naturgefahrenvorsorge verknüpft werden können:

  • Foresight kann ein besseres Verständnis für die Integration der "Zukunfts"-Dimension in der aktuellen Entscheidungsfindung fördern und somit ein langfristigeres Denken in Politik und Praxis unterstützen.
  • Ein besseres Verständnis der Unterschiede und Gemeinsamkeiten, der Perspektiven und Erwartungen von Klimawandelanpassung, Katastrophenrisikomanagement und Foresight ist notwendig.
  • Die verstärkte Zusammenarbeit beider Bereiche bei konkreten Aktivitäten mit einem klar definierten Ziel ist notwendig und soll unter Anwendung von Foresight-Methoden stattfinden.
  • Es braucht ein verbessertes Verständnis für die Wahrnehmung von Herausforderungen. Unterschiedliche Akteurinnen und Akteure z.B. aus der Forschung, Praxis, Verwaltung oder von NGOs, haben oft unterschiedliche Sichtweisen und Zugänge zu denselben Problemstellungen.
  • Spezifische Möglichkeiten für die Zusammenarbeit der drei Bereiche z.B. durch gemeinsame Forschungsplanung und Projekte sind zu nutzen.
  • Die Durchführung von Forschungsprojekten mit Foresight-Elementen kann die Sichtweisen der Bereiche Klimawandelanpassung und Naturgefahrenvorsorge besser verknüpfen und so Synergien fördern. Davon profitieren sowohl Personen aus der Praxis mit ihren langjährigen Erfahrungen in der Naturgefahrenvorsorge als auch Akteurinnen und Akteure in der Klimawandelanpassung. Auf lange Sicht soll damit die Prävention gestärkt und die Resilienz erhöht werden.

Die Teilnehmenden wurden im Rahmen des Workshops aufgefordert, einen Blick in die Zukunft zu werfen und darauf einzugehen, welche Änderungen es für eine bessere widerstandsfähige Welt braucht. Weiters waren sie eingeladen darauf einzugehen, wie sich diese Perspektiven auf die zukünftige Ausrichtung von Klimawandelanpassung und Katastrophenrisikomanagement auswirken können. Die Ergebnisse finden Sie hier. (Februar 2017)