Wirtschaft
Direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen können durch allmähliche Veränderung von Klimaparametern wie Temperatur und Niederschlag hervorgerufen werden als auch durch eine Zunahme von extremen Witterungsperioden (beispielsweise Hitzewellen, Dürren, besonders hochwasserträchtige Wetterlagen) und meteorologischen Extremereignissen (beispielsweie Sturm, Hagel, Starkniederschläge und dadurch ausgelöste Massenbewegungen).
Langfristige Entwicklungen wie etwa steigende Temperaturen und abnehmende Schneesicherheit stellen etwa für Unternehmen und Regionen mit Fokus auf Wintertourismus ein erhebliches Risiko dar. Witterungsbedingte Extremereignisse sind in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen und lassen sich auf Basis von Versicherungsdaten relativ gut quantifizieren. Für Österreich wird zwischen 1980 und 2010 ein Gesamtschaden durch extreme Wetterereignisse von 10,6 Mrd. Euro geschätzt.
Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass zunehmende Wetterschwankungen und unerwartete Abweichungen von regionalen und saisonalen Erwartungswerten (wie beispielsweies plötzliche Kälteeinbrüche, Spätfröste, zu kalte oder zu regenreiche Sommermonate) künftig häufiger auftreten und hohe wirtschaftliche Folgekosten nach sich ziehen können.
Die Bereiche Produktion und Handel in Österreich sind auf vielfältigste Weise vom Klimawandel betroffen. Je nach Branche sind die Auswirkungen sehr unterschiedlich und reichen von Veränderungen im Anspruch an Kühlung und Kühlketten in Produktion und Transport, über die veränderte Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten aus anderen Sektoren bis zur Beeinflussung des Transportnetzes durch Extremereignisse.
Für die Versicherungswirtschaft stellt der Klimawandel sowohl Herausforderung als auch Chance dar. Wenn die sich aus dem Klimawandel ergebenden Chancen durch die Versicherungswirtschaft genützt und geeignete politische und rechtliche Rahmenbedingungen gesetzt werden, wird sich die Bedeutung der Versicherungswirtschaft erhöhen. Die Versicherungswirtschaft gestaltet Anpassungsoptionen für die österreichische Wirtschaft wesentlich mit (BMNT, 2017).