Buch zu Biodiversität und Klimawandel

Der Klimawandel stellt besonders das Überleben von Arten und Lebensräumen vor neue Herausforderungen. Das kürzlich erschienene Buch „Biodiversität und Klimawandel“ (Hrsg. F. Essl & W. Rabitsch, Umweltbundesamt Wien) gibt eine umfassende Darstellung und Bewertung des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Biodiversität in Mitteleuropa.

Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Dies gilt besonders für das Überleben von Arten und Lebensräumen. In einem neuen Buch liefern 74 ExpertInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz eine umfassende Darstellung und Bewertung des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Biodiversität in Mitteleuropa.

Das Buch „Biodiversität und Klimawandel – Auswirkungen und Handlungsoptionen für den Naturschutz in Mitteleuropa“ ist als Gemeinschaftswerk des österreichischen Umweltbundesamtes, des deutschen Bundesamtes für Naturschutz, des Schweizer Bundesamtes für Umwelt, des Schweizer Bundesamtes für Meteorologie, des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung und des oberösterreichischen Umweltressorts im Springer Verlag erschienen.

Die AutorInnen kommen zu dem Schluss: Viel mehr als bisher muss getan werden, um den negativen Folgen des Klimawandels auf Arten und Lebensräume zu begegnen oder diese zu verhindern. In den nächsten Jahrzehnten wird der Klimawandel einen enormen Verlust an Biodiversität mit sich bringen. Denn viele Arten werden künftig kaum mehr geeignete Klimabedingungen vorfinden. Bereits heute seltene Pflanzen und Tiere wie das Steinschmückel, eine Gebirgspflanze, und das Alpen-Schneehuhn könnten völlig von der Bildfläche verschwinden. 

Alle AutorInnen sind sich einig: Gerade weil manche der durch den Klimawandel ausgelösten Vorgänge kaum mehr aufzuhalten sind, ist es umso wichtiger vorausschauend und vorsorgend zu handeln: Eine unerlässliche Voraussetzung, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, ist ein ambitionierter Klimaschutz auf nationaler und internationaler Ebene. Dazu kann ein besserer Schutz von Arten und Lebensräumen wesentlich beitragen. Denn viele Lebensräume wie Wälder und Moore entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid, speichern dieses in der Biomasse und tragen so zum Klimaschutz wesentlich und kostengünstig bei. Ergänzt werden muss dies durch eine stärkere Berücksichtigung von Biodiversitätsbelangen in der Landnutzung und Raumplanung unter Ausnutzung möglicher Synergieeffekte. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Extensivierung von Grünland und eine konservierende Bodenbearbeitung haben positive Auswirkungen auf die Treibhausgasbilanz. Viele der bewährten Naturschutz-Maßnahmen werden an Bedeutung gewinnen, wie der Schutz und die Renaturierung von Feuchtgebieten, der Schutz alter Wälder und die Vernetzung von Biotopen, um die Ausbreitung von infolge des Klimawandels wandernden Arten zu unterstützen. Eine intensive Zusammenarbeit von Naturschutz und anderen Sektoren und die Begrenzung zusätzlicher Stressfaktoren sind jedenfalls dringend geboten. (Juli, 2013)

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