World Disasters Report 2016 – Launch am UN Standort Wien

Der Katastrophenbericht des Internationalen Roten Kreuzes 2016 stieß bei seiner Vorstellung in den Räumlichkeiten der Vereinten Nationen in Wien auf großes Interesse. Bisher fließen Hilfsgelder meist erst dann, wenn Katastrophen schon passiert sind. Daher ist ein viel stärkerer Fokus auf Resilienz - auf die Stärkung der Widerstandskraft gegenüber extremen Wetterereignissen - eine zentrale Forderung des Berichts.

Am 15. November 2016 fand am Standort der Vereinten Nationen in Wien das Launch Event des „World Disasters Report 2016“ des internationalen Roten Kreuzes mit mehr als 70 Teilnehmenden statt. Der Bericht enthält alljährlich die Zahlen und Fakten, es werden aber vor allem auch die Trends und wirksamen Ansätze und Maßnahmen skizziert, welche in der vorausschauenden Katastrophenhilfe sinnvoll sind.

Die Fakten aus dem Bericht:

  • 2015 gab es insgesamt 574 Katastrophen (davon 203 durch Technik ausgelöst). Die Zahl der Naturkatastrophen (371) lag etwa im Schnitt der letzten zehn Jahre.
  • Die Zahl der Stürme (114) und Dürren (33) war so hoch wie im Vergleich zur vergangenen Dekade. Insgesamt waren 108 Millionen Menschen von Katastrophen betroffen und in 92 % der Fälle spielte das Klima eine Rolle (Quelle: EM-DAT, CRED, University of Louvain, Belgium, "Subtotal disasters triggered by climato-, hydro- and meteorological hazards").
  • 2015 waren mehr als 65 Millionen Menschen gezwungen, vor Vertreibung und Krieg zu flüchten: Das ist der höchste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg.
  • Zwischen 2004 und 2014 ereigneten sich 58 % aller Todesfälle durch Katastrophen in Ländern, die in den Top 30 des „Fragile States Index“ aufscheinen. Ein aktuelles Beispiel ist Haiti.

Der Bericht 2016 legt den Fokus auf das Thema „Resilienz“ und somit auf die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber (Extrem-)Ereignissen. Durch Investitionen in Resilienz soll verhindert werden, dass (Extrem-)Ereignisse zu Katastrophen werden.

Die globale Rotkreuz-Initiative „One Billion Coalition on Resilience“ vereint Partner aus allen Sektoren und Bereichen mit dem Ziel, die Sicherheit und Gesundheit von einer Milliarde Menschen bis 2025 zu fördern. (Dezember 2016)