PESETA II - Was kostet der Klimawandel in Europa?

Verdoppelung der Hochwasserschäden, Ernteeinbußen vor allem in Südeuropa, enorme Flächen von Trockenheit beeinträchtigt, eine knappe Mrd. Euro Kosten jährlich für Schäden anTransportinfrastruktur und eine Verdoppelung klimatisch bedingter Sterblichkeit; nicht alle der imProjekt PESETA II für 2080 modellierten Szenarien sind derart drastisch, alle aber legenzeitgerechte Anpassung nahe – samt fundierten finanziellen Argumenten.

Hohe Kosten, Nord-Süd-Gefälle und Wissenslücken

Nach den Ergebnissen von "Peseta II" könnte der Klimawandel die Wirtschaft in Europa im Zeitraum 2071-2100 jährlich mit ungefähr 190 Milliarden Euro belasten. Das entspricht knapp zwei Prozent des heutigen Bruttoinlandprodukts der EU. Die AutorInnen der Studie halten fest, dass die modellierten Kosten die tatsächlichen Schäden eher noch unterschätzen: weder konnte die ganze Bandbreite an negativen Klimawandelfolgen erfasst, geschweige denn monetarisiert werden, noch konnte dem möglichen Überschwappen wirtschaftlicher Schäden aus anderen Erdteilen Rechnung getragen werden. 

Europakarte/geografische Eingliederung des Projekts PESETA
Untersuchungsrahmen und geographische Gliederung von PESETA II

Europaweit wird ein ausgeprägter Anstieg der klimabedingten Schäden von Nord nach Süd vorausgesagt: 70 % der erwarteten Schäden entfallen auf Süd- und südliches Zentraleuropa (darunter fällt in der Studie auch Österreich). Mit Verweis auf die enge wirtschaftliche Verflochtenheit der Mitgliedsstaaten plädiert das ExpertInnenteam für die Koordination von Maßnahmen auf EU-Ebene.

Festgehalten wird ein weiteres Mal die Wichtigkeit, bestehende Wissenslücken zu schließen, etwa zu den Auswirkungen extremer Wetterereignisse, den Folgen für Biodiversität und Ökosystemleistungen oder auch zu klimabedingter Migration.

Anpassung an den Klimawandel beim Weizenanbau – unterschiedliche Regionen fordern unterschiedliche Strategien.