Photovoltaiknutzung und Landwirtschaft

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE publizierte die Ergebnisse des Forschungsprojekts APV-RESOLA in Form des praxisorientierten Leitfadens AGRI-Photovoltaik. Das Prinzip ist: Am Boden wachsen die Kulturpflanzen, darüber erzeugen Solarmodule erneuerbaren Strom.

Solarzellen im Gegenlicht

Das Konzept Agri-Photovoltaik (APV) kombiniert die Doppelnutzung von Flächen für die Landwirtschaft unter gleichzeitiger Solarstromerzeugung und trägt dazu bei, Nutzungskonflikte zu vermeiden. Eine Fläche kann gleichzeitig der landwirtschaftlichen Nahrungs- und Futtermittelproduktion als auch der Solarstromerzeugung dienen. Das Forscherteam geht davon aus, dass die Agri-PV auch Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden bieten können, Windlasten und Sonneneinstrahlung reduzieren und zu einem geringeren Wasserverbrauch in der Landwirtschaft beitragen können. Bei manchen Ackerfrüchten können die aufgeständerten Solarmodule sogar zu einem Anstieg der landwirtschaftlichen Erträge führen, wie das Ergebnis des Forschungsprojekts gezeigt hat. Zusätzlich können durch die Solarstromerzeugung zusätzliche Einkommensquellen für landwirtschaftliche Betriebe geschaffen werden.

Ziel des Leitfadens ist es, den Landwirtinnen und Landwirten, Kommunen und Unternehmen praktische Hinweise zur Nutzung der Agri-PV zur Verfügung zu stellen. Der Leitfaden informiert über die Möglichkeiten und Vorteile, bietet einen Überblick über Potenzial und den aktuellen Technologiestand. Darüber hinaus zeigt der Leitfaden erfolgreiche Anwendungsbeispiele und weist auf Hürden und Herausforderungen der Nutzung von Agri-PV in Deutschland hin.

Zur Photovoltaiknutzung in der Landwirtschaft wurde im Mai 2020 vom Bundesverband Photovoltaik Austria eine umfangreiche Informationsbroschüre über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der nachhaltigen Sonnenstromproduktion im Agrarsektor herausgegeben. (IK, April 2021)