Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Salzburg beschlossen

Eine wirkungsvolle Anpassung an die umfassenden Folgen des Klimawandels erfordert die Mitwirkung der Entscheidungstragenden und Verantwortlichen auf unterschiedlichen sektoralen und föderalen Ebenen sowie die Berücksichtigung der regionalen Vielfalt Österreichs. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde nun auf Landesebene auch in Salzburg gesetzt. 

Titelbild der Strategie

Um die negativen Folgen der klimatischen Veränderungen für Salzburgs Bevölkerung, Wirtschafts- und Naturraum zu begrenzen, aber auch sich bietende Chancen zu nutzen, beschloss die Salzburger Landesregierung im Mai 2017 eine Anpassungsstrategie im Rahmen der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050.

Aufbau der Strategie  

Das nun vorliegende Strategiedokument stellt die erste Stufe in einem zweistufigen Prozess dar. Ziel dieses ersten Teils ist die Ausweisung von in Salzburg zu erwartenden Klimawandelfolgen für die 14 Aktivitätsfelder gemäß der österreichischen Anpassungsstrategie (NAS) – von Bauen und Wohnen bis Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft. Dazu wurden neben aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen (u.a. aus dem Österreichischen Sachstandsbericht APCC 2014, den ÖKS15 – Klimaszenarien für Salzburg und dem Projekt COIN) vor allem auch die Erfahrung und Expertise von Expertinnen und Experten mit fundierten lokalen Gebietskenntnissen in Form von Interviews und Workshops eingeholt. Zusätzlich wurden bereits durchgeführte Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erhoben. Die identifizierten Klimawandelfolgen mit Relevanz für Salzburg wurden in weiterer Folge in einem Beteiligungsprozess über die einzelnen Fachabteilungen hinaus priorisiert, miteinander vernetzt und geprüft.  

Prioritäre Klimawandelfolgen für Salzburg  

In den 14 Aktivitätsfeldern wurden insgesamt 104 für Salzburg relevante Klimawandelfolgen identifiziert. Davon wurden wiederum 36 als prioritär ausgewiesen; beispielsweise etwa im Aktivitätsfeld Tourismus die Abnahme der natürlichen Schneesicherheit, die Verlängerung der Vegetationsperiode im Aktivitätsfeld Landwirtschaft, oder die Zunahme der Hitzebelastung im Aktivitätsfeld Gesundheit. Das Wissen über die möglichen Folgen des Klimawandels wird sich zweifellos weiterhin vertiefen, wobei auch immer kleinräumigere Aussagen möglich werden. Zudem wird uns die tatsächliche Entwicklung des Klimawandels zwangsläufig vor Augen geführt. Aus diesen Gründen wird es erforderlich sein, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob die priorisierten Klimafolgen in ihrer Relevanz für Salzburg auch unter neuen bzw. sich ändernden Gegebenheiten korrekt eingestuft sind.  

Nächster Schritt: Aktionsplan zu Klimawandelanpassung  

Aus den priorisierten 36 Klimawandelfolgen ergeben sich natürlich Handlungsbereiche in den betreffenden Aktivitätsfeldern. Im kommenden zweiten Teil der Salzburger Anpassungsstrategie werden daher unter Berücksichtigung dieser Handlungsbereiche sowie der bereits laufenden und geplanten Aktivitäten in den Fachabteilungen konkrete Maßnahmen zu den priorisierten Klimawandelfolgen abgeleitet und in einem Aktionsplan zu Klimawandelanpassung festgehalten. Die involvierten Abteilungen und Ressorts des Landes werden dabei vom Umweltbundesamt koordinativ unterstützt.

Im Jahr 2020 wird die Salzburger Landesregierung dann erstmals, danach alle weiteren fünf Jahre, über den aktuellen Stand und Fortschritt in der Umsetzung der Anpassungsstrategie unterrichten. (September 2017)