Wie wirkt die Anpassungsstrategie auf die Anpassung von Kommunen?

In Deutschland engagieren sich immer mehr Kommunen in der Klimawandelanpassung. Über die Gründe dafür und den Zusammenhang mit der Deutschen Anpassungsstrategie informiert eine vom Umweltbundesamt Dessau in Auftrag gegebene Studie.

Im Auftrag des Umweltbundesamt Dessau (UBA) führte das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) von Januar bis Juni 2018 eine deutschlandweit angelegte Online-Umfrage bei allen Kommunen durch. Ergänzend fanden Fokusgruppengespräche und Experteninterviews unter großen Städten, mittleren und kleineren Kommunen sowie Landkreisen statt. Zur Auswertung gelangten knapp 250 Fragebögen.

Die Mehrheit der befragten Kommunen plant oder setzt bereits Maßnahmen zur Klimawandelanpassung um. Am deutlichsten ist allerdings das Engagement, wenn die Kommunen bereits von extremen Wetterereignissen betroffen waren. Bei 40 Prozent der Kommunen liegt bereits ein politischer Beschluss zur Erarbeitung von Anpassungsstrategien oder -konzepten vor oder ist bereits in Arbeit. Erfreulich ist, dass die Mehrheit der ausgewerteten Kommunen schon dabei ist, vorhandene Anpassungskonzepte in Maßnahmen umzusetzen.

Im Ergebnis zeigt sich deutlich, dass die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) das Thema Klimawandelanpassung auf kommunaler Ebene bekannt gemacht hat. Fördermöglichkeiten des Bundes zur Klimaanpassung setzen wichtige Impulse, die Kommunen sehen aber Handlungsbedarf bei der Nutzung des vorhandenen Wissens und wünschen sich erleichterten Zugang zu diesen Förderungen.

Drei Viertel der Kommunen hätten gerne geklärt, ob Klimawandelanpassung zu den kommunalen Pflichtaufgaben gehört und eine angemessene Finanzierung dafür zur Verfügung gestellt wird. In einem Drittel der Kommunen, vor allem in kleinen Kommunen, steht nicht genügend Personal für kommunale Anpassung zur Verfügung. Weitere Hemmnisse sind unzureichende Datengrundlagen, mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Kommunale Klimawandelanpassung wird bisher vor allem in den Bereichen „Umwelt“ und „Stadtplanung“, in der Bauleitplanung sowie in der Überflutungsvorsorge berücksichtigt. Mainstreaming, Hitzebelastung, Gesundheit und Soziales, Grün- und Freiraumplanung wurden dagegen bis dato wenig thematisiert. Fach- und ressortübergreifende integrierte Bearbeitung der Klimaanpassung sind nur in etwa einem Drittel der Kommunen eingeführt oder geplant. (IK, April 2019)