Folgen der Klimaänderung

Art, Ausmaß und räumliche Ausprägung von Klimawandelfolgen hängen stark von der Verwundbarkeit einer Region, eines Systems oder eines Aktivitätsfeldes gegenüber Klimaänderungen ab. Man spricht auch von sogenannter „Vulnerabilität“, also der Anfälligkeit für nachteilige Auswirkungen bzw. der Fähigkeit, diese zu bewältigen (BMK, 2017). Im Folgenden sind die wichtigsten Erkenntnisse für in Österreich relevante Aktivitätsfelder angeführt.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft gehört zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Aktivitätsfeldern. Sie ist unmittelbar von Klima, Witterung und Wetter sowie den Bodenverhältnissen abhängig.

Forstwirtschaft

Wälder weisen aufgrund ihrer langfristigen Lebenszyklen eine hohe Klimaabhängigkeit auf. Heutige Waldverjüngungsmaßnahmen müssten passend für das Klima in 100 Jahren und mehr sein.

Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft

Regionen, die bereits heute von Wasserknappheit betroffen sind, können als hoch vulnerabel gegenüber dem Klimawandel eingestuft werden.

Tourismus

Besonders stark von Klimaänderungen betroffen sind der Winter- und Sommertourismus in den Alpen, aber auch Seentourismus, Städte- und Gesundheitstourismus werden vom Klima beeinflusst.

Energie – Fokus Energiewirtschaft

Klimabedingte Ereignisse können die Sicherstellung der Energieversorgung, die Netzinfrastruktur, der Erzeugungsstruktur und den Betrieb von Kraftwerksanlagen beeinträchtigen.

Bauen und Wohnen

Veränderungen bei Temperatur, extremen Niederschlagsereignissen, Sturm, Schneedruck, Hochwasser, Lawinen usw. wirken unmittelbar auf Gebäude. Durch die lange Nutzungsdauer ist die Anpassung in diesem Bereich wesentlich.

Schutz vor Naturgefahren

Österreich als Alpenland ist seit jeher gefordert, Strategien und Maßnahmen zur Abwehr von Naturgefahren, wie Hochwasser, Muren, Steinschläge, Felsstürze, aber auch Hitze, Starkniederschlag, Hagel oder Trockenheit und andere zu setzen. 

Katastrophen­management

Das österreichische Katastrophenmanagement verfügt über ein gut funktionierendes und flächendeckendes System und bindet eine Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren mit ein.

Gesundheit

Einige wesentliche Gesundheitsfaktoren wie Luft, Wasser, Nahrung oder Unterkunft werden direkt von den klimatischen Bedingungen beeinflusst. Das Klima spielt aber auch eine erhebliche Rolle bei der Verbreitung und Vorkommen von Krankheiten.

Ökosysteme & Biodiversität

Gefährdungen wie Lebensraumveränderungen, -zerschneidung und –verlust von Ökosystemen und Biodiversität werden durch den Klimawandel noch zusätzlich verstärkt.

Verkehrsinfrastruktur inklusive Aspekte zur Mobilität

Durch Extremtemperaturen und –niederschläge, Lawinen, Muren oder Felsstürze kann es zu direkten Schäden an der Verkehrsinfrastruktur kommen. Es folgen Nutzungseinschränkungen und damit zusätzliche Kosten.

Raumordnung

Da raumplanerische Festlegungen oft langanhaltend wirksam sind und langfristig bestehende Raumstrukturen schaffen, ist es wichtig, den Klimawandel bei planerischen Entscheidungen vorausschauend zu berücksichtigen, um die zukünftige Verwundbarkeit der Gesellschaft so gering wie möglich zu halten.

Wirtschaft

Direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen können durch allmähliche Veränderung von Temperatur und Niederschlag hervorgerufen werden, aber auch durch eine Zunahme von extremen Witterungsperioden und meteorologischen Extremereignissen.

Stadt – urbane Frei- und Grünräume

Städtischen Agglomerationen sind durch den Klimawandel vor allem durch einen Anstieg an Tagen mit extremer Hitzebelastung betroffen. Dadurch, dass sich bebaute Flächen mehr erwärmen und die Wärme länger speichern, kann sich die Luft in der Nacht nicht ausreichend abkühlen.

Kosten des Nicht-Handelns

Von den Folgen des Klimawandels sind praktisch alle Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft und Umwelt betroffen, besonders die menschliche Gesundheit, Energiewirtschaft, Forst- und Landwirtschaft, Tourismus, Infrastruktur und Gebäude.