Ziegen gegen Lawinen: Gezielte Beweidung reduziert Naturgefahren (T)
Gezielte Ziegenbeweidung reduziert im Kaunertal eine durch den Klimawandel verschärfte Lawinengefahr. Das Projekt wurde zum KLAR! Projekt des Jahres 2025 gekürt.

Durch gezielte Ziegenbeweidung wird im Kaunertal eine durch den Klimawandel verschärfte Lawinengefahr (insbesondere durch Gleitschneelawinen) reduziert. Auf brachliegenden, steilen Almflächen entsteht so ein flächiger, naturnaher Schutz vor Naturgefahren. Gleichzeitig werden Almwirtschaft, Biodiversität und Bodenstabilität gestärkt. Das Projekt reduziert das Risiko von Gleitschneelawinen und Muren, die durch milde Winter begünstigt werden, indem die Vegetation durch das Abfressen von Sträuchern und altem Gras verkürzt und die Grasnarbe verdichtet wird. Es senkt langfristig Kosten für Naturgefahrenvorsorge (etwa durch geringeren Bedarf an Lawinenverbauung), stärkt die lokale Resilienz und fördert Biodiversität. Die Maßnahme kommt ohne technischen Bauten aus und wirkt klimaneutral. Die Beweidung der 25 Hektar großen Fläche mit über 200 Ziegen fördert Kreislaufwirtschaft und Almvielfalt.
Innovation kombiniert mit traditionellem Wissen
Das Projekt kombiniert traditionelles Wissen mit moderner Almplanung: gezielte, rotierende Ziegenbeweidung auf Problemflächen, kombiniert mit wissenschaftlicher Begleitung und mobiler Infrastruktur. Ziegen werden dabei als „biologische Lawinenverbauung“ eingesetzt. Gleichzeitig fördert das Projekt soziale Innovation durch die enge Kooperation vieler bäuerlicher Betriebe im Bezirk.
Zentrale Rolle der KLAR!-Managerin
Die KLAR! Managerin Bernadette Hofer spielte eine zentrale Rolle bei der Initiierung, Projektplanung, Bewusstseinsbildung und Stakeholdereinbindung. Sie koordinierte Besprechungstermine zwischen verschiedenen Akteur:innen seitens Almwirtschaft, Behörde und Wissenschaft, unterstützte Antragstellungen (wie etwa LEADER) und ermöglichte so gezielten Wissenstransfer. Dadurch wurden neue Wege zur klimawirksamen Almnutzung aufgezeigt und umgesetzt.