Tiefengrundwasser im Burgenland zur Trinkwasserversorgung
Seit 2021 wird das Messnetz im Steirisch-Pannonischen Becken ausgebaut, um Tiefengrundwasser zu überwachen und die Trinkwasserversorgung zu sichern.

Österreich verfügt über qualitativ hochwertige Wasserressourcen in ausreichender Menge, wobei 100 % der Trinkwasserversorgung durch Grund- und Quellwasser abgedeckt werden. Tiefengrundwasservorkommen sind eine ganz besonders wertvolle Reserve, da es sich meist um sehr altes Wasser mit geringen Erneuerungsraten handelt. Das „Steirische und Pannonische Becken“ fasst eine Gruppe von Tiefengrundwasserkörpern zusammen, die sich grenzüberschreitend von der Oststeiermark in das südliche Burgenland und in weiterer Folge nach Ungarn ausdehnen. Diese sichern die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Trinkwasser, zumal diese Wasserressource in Ermangelung seichter Grundwasservorkommen in der Regel die einzige und damit wichtigste Versorgungsquelle für die Region darstellt.
Eine der Kernaufgaben der Wasserwirtschaft ist die quantitative und qualitative Überwachung der Wasservorkommen. Allerdings stellt diese Überwachung bei Tiefengrundwässern, die durch ihre Lage tief unterhalb des Geländes vor Umwelteinflüssen gut geschützt sind, eine besondere Herausforderung dar. Trends deuteten darauf hin, dass zumindest regional kein Gleichgewicht mehr zwischen Tiefengrundwasserentnahme und Tiefengrundwasserneubildung gegeben war. Um Gewissheit zu erlangen, wurden ab dem Frühjahr 2021 weitere Messstellen zur Verdichtung des Messnetzes errichtet und erste Vorstudien durchgeführt.