Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen

Bisher ließen sich Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen kaum systematisch bewerten. Das deutsche Umweltbundesamt hat Ende September 2012 eine Studie mit Kriterien zur einheitlichen Kosten-Nutzen Bewertung von Anpassungsmaßnahmen veröffentlicht. Die Studie wendet diese für 28 Anpassungsmaßnahmen, unter anderem für die Landwirtschaft, die Stadtplanung oder Infrastrukturinvestitionen, an.

Systematische Kosten-Nutzen-Analysen für die Anpassung liegen derzeit noch kaum vor. Ziel des vorliegenden Forschungsberichtes war es, ein konsistentes Instrumentarium für sektorübergreifende Kosten-Nutzen-Analysen von Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und dieses Instrumentarium auf eine Reihe von Fallbeispielen aus allen Handlungsfeldern der Deutschen Anpassungsstrategie anzuwenden. Auf diese Weise soll eine Grundlage geschaffen werden, um die vorhandenen Anpassungsmöglichkeiten über Handlungsfelder hinweg zu priorisieren und geeignete Maßnahmen für die Umsetzung auszuwählen.

So erweisen sich Maßnahmen der Stadt- und Regionalplanung sowie des Gesundheits- und Bevölkerungsschutzes als besonders effektiv. Das Begrünen von Dächern etwa reduziert an heißen Sommertagen die Temperatur in Städten. Auch systematische Hitzewarnungen auf kommunaler Ebene und entsprechende Maßnahmen zur Kühlung, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, kosten vergleichsweise wenig, entfalten aber große Wirkung. Ebenfalls wirtschaftlich: die Renaturierung von Auenwäldern zum Schutz vor Hochwasser und der Einsatz hitzeresistenter Beläge gegen Straßenschäden.

Ein schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis weisen dagegen umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen auf. Dazu zählen neue Dämme gegen Überflutungen oder der Ausbau des Kanalisationsnetzes. (Dezember, 2012)

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