Austrian Carbon Calculator
Das Projekt Austrian Carbon Calculator beschäftigte sich in erster Linie mit den Auswirkungen von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Humusdynamik. Der Aufbau bzw. die Aufrechterhaltung der Humus-Gehalte von Acker-Böden ist für die Produktivität landwirtschaftlicher Böden äußerst wichtig. Besonders durch extreme Witterungsverhältnisse, die durch Klimaänderungen verstärkt zu erwarten sind, werden Ertragsrückgänge prognostiziert. Aufbau von Bodenhumus kann die Bodenfunktionen stabilisieren bzw. verbessern und Ertragseinbußen durch Wetterextreme verringern. Der Humusumsatz und damit die Kohlenstoffdynamik eines Standortes ist vom Klima, vom Boden und der Bewirtschaftung abhängig. Das Ausmaß des Humusaufbaus oder -abbaus durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung wird durch die Standorteigenschaften geprägt. Bewirtschaftungsformen haben Einfluss auf den organischen Boden-C-Gehalt. Ziel des Projektes war es, den Einfluss der Bewirtschaftungsformen und der Klimaänderungen auf die organischen Boden-C-Gehalte unterschiedlicher Standorte sichtbar zu machen.
Projektergebnisse:
Ziel des Austrian Carbon Calculators war es, die Wirkung von Boden-C auf- oder abbauenden Maßnahmen sichtbar zu machen. So kann der Einfluss auf die Boden-C-Dynamik der vergangenen und der kommenden Bewirtschaftung auch im Hinblick auf die Klimaänderung bewertet werden. In Abhängigkeit der unterschiedlichen Einflussfaktoren, wie Fruchtfolge, Düngung, Bodenbearbeitung, Begrünung der jeweiligen Ackerflächen und die lokale Bodenart sowie der herrschenden Klimaverhältnisse wird die Entwicklung der organischen Bodensubstanz erkennbar. Zu- oder Abnahmen werden sichtbar und gezielte Anpassungsmaßnahmen können im Rahmen des Modells theoretisch getestet werden. Damit kann aus Erfahrungen gelernt und die Bewirtschaftungshistorie fortgeschrieben, oder aber Änderungen im Bewirtschaftungsmanagement durchgeführt werden.
Die Methodik und Ergebnisse wurden mit Expertinnen/Experten und Praktikerinnen/Praktikern im Rahmen von vier Workshops diskutiert und aufgrund dessen weitere Anpassungen vorgenommen. Eine Kernaussage des Modells und damit des Projekts ist: Vor allem durch höhere Temperaturen und gleichbleibende Niederschlagverhältnisse erhöht sich im Allgemeinen der Boden-C-Umsatz, wodurch ein höherer Anteil des Humusvorrats umgesetzt bzw. mineralisiert wird. Um das aktuelle Boden-C-Gehaltsniveau aufrecht zu erhalten bzw. zu verbessern, muss daher mehr organische Substanz zugeführt werden (Ernterückstände, Begrünungen, Feldfutter), bzw. die Mineralisierung fördernde Prozesse (Bodenbearbeitung) verringert werden. Diese humusaufbauenden Prozesse müssen für eine Stabilisierung der Boden-C-Verhältnisse langfristig beibehalten werden.
In den Ergebnissen hat sich gezeigt, dass insbesondere das Erhöhen des organischen Inputs (Ernterückstände, Begrünungen), sowie die Reduktion der Bodenbearbeitung zu einer deutlich verbesserten Humusversorgung führen. Auch die Fruchtfolge spielt eine Rolle, so wirkt sich beispielsweise der Anbau von Ackerfutter (Kleegras) positiv auf die Humusversorgung aus. Die Projektergebnisse belegen, dass die gängigen Anpassungsmaßnahmen wirksam sind. Durch die beiden Module (das lokale und das regionale Modell) können die Auswirkungen anschaulich dargestellt werden und in der landwirtschaftlichen Bodenschutzberatung regional eingesetzt werden. Auch die Landwirtin / der Landwirt kann individuell die Auswirkung seiner Bewirtschaftung abschätzen und zielführende Änderungen für die Zukunft abwägen.
ACC - Austrian Carbon Calculator (publizierbarer Endbericht)
gefördert durch den Klima- und Energiefonds im 4. Call ACPR 2011
Kohlenstoff-Rechner für produktive Böden
Projektleitung: Katrin Sedy, Umweltbundesamt
Projektzeitraum: 2012 - 2015